Montag, 29. September 2014

Marillenkernöl- ein Geheimtipp im Herbst


Vor kurzem habe ich meine Liebe zu Marillen- bzw. Aprikosenkernöl entdeckt und möchte es euch heute empfehlen. 
Kleine Aufklärung:
Im bayrischen und österreichischem Sprachraum spricht man von der Marille, während man bei uns im Norden nur die Aprikose kennt. Die Frucht ist aber identisch.

Dieses in unseren Breiten eher unbekannte Öl genießt in einigen Gebieten dieser Welt (südl. Himalaya, Südafrika) schon seit Jahrhunderten einen besonders guten Ruf als vielseitiges Speiseöl. Neben den veredelten Marillenbäumen in Mitteleuropa gedeihen dort auch unveredelte Baumsorten, deren Früchte hauptsächlich wegen der enthaltenen süßen Kerne geerntet werden.
Eigentlich sind die Marillen- bzw. Aprikosenkerne ein Abfallprodukt die bei der Herstellung von Marmeladen, Liköre, Schnäpse uvm. anfallen. Die Kerne beinhalten einen gehaltvollen hochwertigen Schatz, - den weichen inneren Kern.
 

Mittels einer speziell entwickelten Maschine werden die weichen Kerne vor der Pressung geschält, geröstet und mit einer Presse, unter 38°C , zu edlem kaltgepressten Marillenkernöl verarbeitet. 
Dieser Kern birgt neben einem hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren auch einen nennenswerten Anteil an Vitamin  E. Übrigens - Marillenkernöl enthält keine Blausäure.

Vom Geschmack her ist es dem Mandelöl sehr ähnlich. Es besitzt jedoch ein dominantes Marzipan-Aroma, welches von einem Hauch Amaretto umschmeichelt wird und zudem ein wenig an frisch gebackenes Brot erinnert. Mit dem Marillenkernöl lassen sich sehr schmackhafte Salate, Gemüse-, Nudel- und Reisgerichte verfeinern.
Ob zum Nappieren (überziehen) von Früchten oder würzigem Käse, zum Aromatisieren von Beilagen wie Reis, Nudeln oder Gemüse bis hin zum Verfeinern einer Tomatensuppe, oder verschiedene Salate einmal exotisch-anders mit einer Marinade aus Marillenkernöl, feinem Citronenbalsamico oder Saft von Zitrusfrüchten gesäuert - der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. 

In der kalten, wie auch in der warmen Küche kann man damit ausgefallene Gerichte zaubern.


Die Haltbarkeit nach Anbruch der Flasche beträgt ca. ein halbes Jahr.

Schnell noch zwei äußerst leckere und unkomplizierte Rezepte für euch: 


Tomaten-Aprikosensuppe Delicious mit Marillenkernöl

Leichte Sommersuppe mit Tomaten und Marillenkernöl
herrlich fruchtig-tomatig - absolutes Genusspotential
Rezept für 4 Personen:
1 Zweig Lavendel
3 EL Marillenkern-Öl
6 vollreife Tomaten (groß, ca.750g)
12 reife Aprikosen /Marillen (ca. 750 kg)
¾ l Gemüsefond

1 weiße Zwiebel
Salz, Zucker


Zubereitung:
Kleingeschnittene Zwiebel in Marillenkern-Öl anschwitzen.
In Würfel geschnittene Tomaten und Aprikosen zugeben. Salzen, Zuckern und mit Gemüsefond ablöschen. Mit dem Lavendelzweig bei kleiner Hitze ca. 20 Minuten köcheln lassen, dann den Lavendelzweig herausnehmen.
Mit Milchschaum und Marillenkern-Öl garniert servieren.

Tipp:
Falls die Früchte nicht vollreif sind, ist ein Löffel Aprikosenmarmelade und etwas guter Tomatenketchup hilfreich beim Abschmecken.

 
 
 ...und nun die süße Variante:

Sweet Pasta Delicious mit Marillenkernöl

 

Süße Nudeln mit Marillenkernöl
überraschend lecker und mit ein wenig Suchtpotential ausgestattet :-)

Rezept für 2 Personen:
200 g Bandnudeln
4 EL Marillenkernöl
4 EL Safranhonig ( lecker auch mit Lavendelhonig)
4 EL in Cognac eingelegte Trauben
20 g Edelbitterschokolade, geraspelt

Bandnudeln etwa 6 - 8 Minuten ‚al dente‘ kochen, in 2 Esslöffel Marillenkernöl und einem Esslöffel Safranhonig mit einem Esslöffel Wasser
bei kleiner Hitze in der Pfanne schwenken.

Die Nudeln auf vorgewärmte Teller geben, Edelbitterschokolade darüber raspeln, jeweils mit einem Esslöffel Marillenkernöl parfümieren,
nochmals mit Safran- oder Lavendelhonig süßen und mit den eingelegten Weintrauben garnieren.

 

Das Öl bekommt ihr in guten Fachgeschäften. Mein persönlicher Favorit ist ein Marillenkernöl von Gegenbauer aus Österreich. 
Bezugsquellen nenne ich euch, wie immer, gern auf Anfrage.

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